Kreisverband Sangerhausen e.V.

Pressemitteilung

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Spendenscheckübergabe für Brandopfer in Kelbra

Claudia Arndt sucht nach den passenden Worten und blickt dabei hilfesuchend in die Runde. „Wir wollen all denen Dank sagen, die uns nach den schrecklichen Ereignissen Anfang Januar nicht nur unterstützt, sondern auch Geld gespendet haben“, ist die junge Frau noch immer von der großen Welle der Hilfsbereitschaft nach dem Großbrand in Kelbra regelrecht überwältigt. Denn neben zahlreichen Sachspenden kamen auf dem vom Deutschen Roten Kreuz eingerichteten Spendenkonto insgesamt 19.000 Euro zusammen. Das Geld soll unter den fünf Familien aufgeteilt werden. Den symbolischen Scheck überreichte am Freitag Andreas Claus, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbandes an die Betroffenen.

„Es war einfach der Wahnsinn“, lässt auch Event-Planer und Stadtrat Ronny Kaiser (SPD) noch einmal die von ihm initiierte Benefizveranstaltung in der Kleingartenanlage Revue passieren. An diesem Tag waren über 10.000 Euro an Spenden zusammengekommen.

Aber auch im Anschluss füllte sich das Benefizkonto noch weiter. So hatten am Donnerstag Schüler des Gymnasiums Kelbra den Erlös aus einem Kuchenbasar ins Rathaus der Kyffhäuserstadt gebracht. „Das Geld haben wir noch eingezahlt, jetzt ist das Spendenkonto geschlossen“, sagt Nancy Kindler, stellvertretende Chefin der Verbandsgemeinde Goldene Aue. Auch Kelbras Vizebürgermeisterin Anke Haupt (SPD) ist angesichts des Resonanz auf den Spendenaufruf des Lobes voll. „In solchen Ausnahmesituationen zeigt sich wieder einmal, wie eine ganze Region zusammenstehen kann“, sagte Haupt und spricht damit den betroffenen Familien aus der Seele. Denn neben finanzieller Unterstützung hatten viele den Opfern auch Sachspenden angeboten. Diese waren zunächst auf Listen gesammelt worden, um den Bedarfen gerecht zu werden. Denn den meisten Familien war nach der Brandnacht in der Langen Straße nur das geblieben, was sie auf dem Leib hatten, berichtet Claudia Arndt. Sie war nach dem Feuer, wie die anderen auch, bei Verwandten oder Freunden untergekommen.

Das ist mittlerweile vier Wochen her, doch die Allianz ließe sich mit der Regulierung des Schadens Zeit, berichtet Uwe Debels. Nachdem die Gutachter den Schaden vor Ort aufgenommen haben, habe man nichts mehr von der Versicherung gehört. Mittlerweile habe er einen Anwalt eingeschaltet, sagt Debels und hofft nun auf eine schnelle Regulierung der Schäden. Schließlich habe auch er sein ganzes Hab´ und Gut verloren.

Den Gesamtschaden hatte die Polizei nach dem Großfeuer auf rund 700.000 Euro beziffert. 21 Bewohner der teils historischen Gemäuer gegenüber vom Rathaus verloren an diesem Tag ihr Zuhause. Zwei der drei Häuser müssen aller Wahrscheinlichkeit nach komplett abgerissen werden. Ausgangspunkt des Großfeuers war ein Schornstein in einem der Häuser. Brandstiftung schlossen die Ermittler hingegen aus. Rund 130 Feuerwehrleute aus der Goldenen Aue und aus Sangerhausen waren am 7. Januar über Stunden damit beschäftigt, den Brand zu löschen.

Bilder, die Claudia Arndt und auch die anderen Brandopfer aus der Stadt am Fuße des Kyffhäusers wohl nie vergessen werden.

Quelle: MZ Sangerhausen 10.02.2020

Spendenscheckübergabe Kelbra 2020