Kreisverband Sangerhausen e.V.

Pressemitteilung

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Januar 2018 - AOK stellt Gesundheitsprogramm vor

Den Arbeitsalltag ein Stück weit erleichtern
“Jeder kann teilnehmen, egal, wo er krankenversichert ist“, sagt Kerstin Becker, Gesundheitscoach der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK). “Ziel ist, die Gesundheit der Mitarbeiter zu stärken.“ Denn der Sangerhäuser Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat einen Vertrag zum gesundheitlichen Management mit der Krankenkasse abgeschlossen. Er gilt für die Mitarbeiter aller Einrichtungen des Wohlfahrtsverbands und läuft bereits das zweite Jahr - erst mal.

Einer der Schwerpunkte, um die es beispielsweise im Seniorenzentrum „Goldene Aue“ geht, ist “Ergonomisches Bewegen und Arbeiten“. Und das Interesse ist groß. Schließlich bedeutet der Arbeitsalltag für viele der 92 Beschäftigten, wenig mobile oder nicht mehr mobile Bewohner zu pflegen: sie zu waschen und umzukleiden, beim Aufstehen oder Hinsetzen zu helfen, sie vom Bett in den Rollstuhl oder zurück zu bringen, sie beim Laufen zu unterstützen, sofern sie das noch können. Ein körperlich schwerer Job, der oft beim Pflegepersonal zu Rückenbeschwerden führt, wie Kerstin Becker bestätigt. “Wer in einem solchen Beruf arbeitet, soll aber seine eigene Gesundheit nicht gefährden.“

Dass der Arbeitsalltag auf der Station und die Theorie nicht immer übereinstimmen, weiß sie. “Wir haben auf einzelnen Stationen analysiert, wie die Pflegekräfte arbeiten, sie bei verschiedenen Arbeitsgängen fotografiert und das danach mit ihnen individuell ausgewertet.“ Es sei schon einiges aufgefallen, was sich beim so genannten Transfer der Bewohner, aber auch beim Heben oder Beugen einfacher machen ließe und der eigenen Gesundheit zugute kommt. “Wir haben verschiedene Angebote unterbreitet, etwa das Rückentraining oder das Vermessen des Rückens. Dabei erhalten die Mitarbeiter ein Bild der eigenen Wirbelsäule.“

Anne-Marie Gröschler, Fitnesstrainerin aus Thale, führt im Hohlstedter Seniorenzentrum vor, worauf die Pflegekräfte im Alltag unbedingt achten sollten. Und das ist weit mehr, als die Höhe des Pflegebetts passend einzustellen, wie sie demonstriert. Ganz wichtig aus ihrer Sicht: Hilfsmittel zu verwenden, um die Arbeit zu erleichtern. Sie führt eins nach dem anderen vor: Die Drehscheibe, die beim Aufstehen oder einer Drehung im Stehen hilft. Das Rutschbrett, mit dem der Übergang vom Bett in den Rollstuhl oder umgekehrt viel einfacher wird. Die Aufrichthilfe, um vom Sitzen in den Stand zu kommen. Das Gleittuch, um die Reibung zu verringern und den Bewohner damit zu ziehen statt ihn zu heben. Den Transfergürtel, an dem er sich beim Gehen festhalten kann und der ihn stabilisiert… Manch Bandscheibenvorfall wäre vermeidbar, betont die Fitnesstrainerin, wenn es weniger zu Fehlbelastungen und Abnutzungserscheinungen durch Fehlhaltung kommt.
Viele der Hilfsmittel gibt es in Hohlstedt längst, stellt Gertraud Marggraf, die Leiterin des Hauses, fest. Sie öfter zu verwenden, darauf soll in Zukunft noch mehr Wert gelegt werden.

“Wir haben schon einige Ideen“, zieht der DRK-Vorstandsvorsitzende Andreas Claus als Fazit, “wie wir das alles weiterführen können.“ Die Auswertung mit den Mitarbeitern werde zeigen, was gut war und welche Wünsche es noch gibt. “Darauf wollen wir eingehen, um den Arbeitsalltag ein Stück weit zu erleichtern.“
Mit dem Gesundheitsmanagement für die Mitarbeiter, lobt Kerstin Becker, gehört das DRK zu den Vorreitern in der Region: “Das zeigt Wertschätzung, soziale Verantwortung und soziales Engagement.“

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